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Kosten für Auto, Wohnung und Co. einsparen

Beim Reisen fallen laufende Kosten für Auto, Wohnung und Co. an. Wenn du länger unterwegs bist, ist es schlauer das Geld ins Reisen zu investieren.

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Welche laufenden Kosten lassen sich einsparen?

Ein Blick auf deine Kontoauszüge zeigt dir deine regelmäßigen Ausgaben. Vieles fällt monatlich an, manches im Quartal oder jährlich.

Für folgende Kosten gibt es ein Einsparungspotential beim Reisen:

  • Auto: KFZ-Steuer und KFZ-Versicherung
  • Wohnung: Miete, Stromversorgung, Internet und GEZ-Gebühren (Quartalsweise)
  • Handy-Vertrag
  • Mitgliedsbeitrag für das Fitnessstudio oder einen Verein
  • Zeitschriften und Abos
  • Krankenversicherung (lässt sich bei längeren Reisen in eine ruhende Mitgliedschaft umwandeln)

Wie kannst du Geld mit der Wohnung einsparen?

Der höchste Kostenpunkt ist die Wohnung mit der Miete, Nebenkosten/Stromversorgung, Internet und den GEZ-Gebühren.

  • Untervermieten: Während deiner Reise kann jemand anderes in der Wohnung leben. Es ist nicht jedermanns Sache, fremde Menschen in sein Eigenheim zu lassen. Vielleicht suchen Freunde oder Verwandte nach etwas. So lange fremde Leute bei dir wohnen, kannst du deine persönlichen Gegenstände im Keller oder bei Freunden einlagern.
  • Auflösen: Der radikale Schritt um Kosten einzusparen ist das Auflösen. Mit dem Verkauf nicht mehr benötigter Gegenstände kommt noch Geld in deine Reisekasse. Es ist endlich die Gelegenheit gekommen, nicht mehr benötigte Sachen loszuwerden. Dieser Schritt ist der Start in eine Minimalisierung. Was nicht in den Rucksack passt, kannst du bei Familie, Freunden oder Verwandten zwischenlagern oder eine Garage oder Lagerungsort anmieten. Damit kannst du unbegrenzt lange Reisen und musst es nicht im Hinterkopf behalten.
  • Nichts machen: Du trägst weiterhin die laufenden Kosten. Einsparungspotential besteht mit dem Abmelden des Internets.

Was habe ich mit meiner Wohnung gemacht?

Bei den jährlichen Urlauben von ein paar Wochen behielt ich meine Wohnung. Für die Weltreise wählte ich den radikalen Schritt und löste sie auf.

In den Monaten vor dem Auszug habe ich mein Leben minimiert.

  • Dokumente und Bilder habe ich digitalisiert, damit ich überall auf sie zugreifen kann.
  • Alle Daten von CDs/DVDs/Festplatten/SAN legte ich in Cloud-Speicherdiensten ab. Bei sensiblen Daten verwendete ich den „digitalen Tresor“ Cryptomator. Die verschlüsselten Daten sind nur für mich mit einem Passwort zugänglich.
  • Alte Bücher und DVDs verkaufte ich auf Momox, reBuy und Co.
  • Große sperrige Sachen wie meinen alten PC verkaufte ich bei eBay Kleinanzeigen.
  • Sachen zum Verschicken wie eine Xbox verkaufte ich bei eBay.
  • Klamotten gingen zur Altkleidersammlung.
  • Schrott und Müll vom Umzug landeten auf dem Schrottplatz.

Sonstige Sachen, die ich nach der Weltreise wieder benötige, wie persönliche Gegenstände und Küchenausstattung lagerte ich bei meinen Eltern ein.

Mit der Auflösung der Wohnung fielen noch folgende Aktivitäten an:

  • Miete kündigen: Die Kündigung musst du 3 Monate vorher einreichen. Nach einem neuen Mieter muss sich dann der Vermieter kümmern.
  • Ummeldung: Du musst in Deutschland irgendwo gemeldet sein. Daher verlagerte ich meinen Wohnsitz zu meinen Eltern.
  • Stromvertrag: Den konnte ich ein paar Tage vor dem Auszug ohne Probleme kündigen.
  • Internet: Das war mit Unitymedia etwas komplizierter. Verträge werden für 24 Monate abgeschlossen und dann immer um ein Jahr verlängert. Frühzeitig aus dem Vertrag zu kommen funktionierte bei mir: Nach mehreren Briefen und Telefonaten mit der Service-Hotline kündigte Unitymedia aus Kulanz. Dies funktionierte, da meine Eltern ebenfalls Unitymedia hatten und ich „offiziell“ in ihren Haushalt zog. Bei zwei Unitymedia-Verträgen pro Wohnung wird aus Kulanz der günstigere vorzeitig gekündigt. Dazu lieferte ich einen Nachweis mit der Ummeldung meines Wohnsitzes zu meinen Eltern.
  • GEZ: Für jeden Haushalt fällt im Quartal die GEZ-Gebühr an. Mir fiel es beim Prüfen der Kontoauszüge während des Reisens auf. Die GEZ zog die Gebühr ein und an meine Eltern ging ein Schreiben wegen der neuen Adresse (Nachsendeauftrag der Post). Mit der Beantwortung dieses Scheibens wurde mir das zu viel eingezogene Geld erstattet.
  • Nachsendeauftrag an die Post: Nach dem Auszug haben Unternehmen usw. immer noch deine alte Adresse. Der einfachste Weg ist der Nachsendeauftrag-Service der Deutschen Post. Es kostet 34,90 € für zwei Jahre. Somit erhältst du ebenfalls Briefe, die nur einmal im Jahr kommen. Die Post an die alte Adresse wird an die neue weitergeleitet und der Absender bekommt automatisch einen Brief mit der neuen Adresse.

Wie kannst du Geld mit dem Auto einsparen?

Beim Auto lassen sich die Kosten für die KFZ-Steuer und KFZ-Versicherung einsparen:

  • Stilllegen: Du kannst dein Auto abmelden und es auf einem privaten Grundstück abstellen. Das Abstellen auf öffentlichen Plätzen und Straßen ist nicht mehr erlaubt. Wird es eine längere Zeit nicht bewegt, fängt es allerdings an zu rosten, die Batterie geht leer und es entsteht ein Wertverlust.
  • Verleihen: Gibt es jemanden in der Familie oder unter den Freunden, der übergangsweise ein Auto benötigt? Damit sparst du dir die Gebühren zum Stilllegen und machst jemanden eine Freude.
  • Verkaufen: Der radikalste Schritt um Kosten einzusparen ist das Verkaufen. Damit kommt Geld in deine Reisekasse und du kannst dir danach ein neues kaufen. Somit kannst du unbegrenzt lange Reisen und musst es nicht im Hinterkopf behalten. Für die Übergangszeit vom Autoverkauf bis zum Start der Reise und danach kannst du dir beispielsweise für kurze Zeit ein PKW leasen. Für ein paar Wochen oder einen Monat ist es heutzutage nicht mehr so teuer.
  • Nichts machen: Du trägst weiterhin alle Kosten. Einsparungspotential besteht mit der Verringerung der jährlichen Kilometer bei der Autoversicherung.

Was habe ich mit meinem Auto gemacht?

Ich hatte den großen Vorteil einen Firmenwagen zu benutzen. Dennoch hatte ich weiterhin einen kleinen Zweisitzer-Cabrio, der wie es sich gehört, hinten den Motor hatte und nicht wie eine Pferdekutsche gezogen wurde. Ich fuhr ihn kaum und es fielen die Kosten für Steuer, Versicherung, TÜV und Reparaturen an. Ich verkaufte ihn bereits über ein halbes Jahr vor der Weltreise und sparte somit nochmal Geld.

Wie kannst du Geld mit dem Handy-Vertrag einsparen?

Abhängig von einem Fest- oder Prepaid-Vertrag kannst du Folgendes tun:

  • Festvertrag zu Prepaid-Vertrag ändern: Bei einem Festvertrag fallen monatliche Gebühren an mit einer typischen Laufzeit von ein bis zwei Jahren. Mit dem Wechsel zu einem Prepaid-Vertrag senkst du deine Ausgaben, wie es der nächste Punkt beschreibt.
  • Handynummer mit Prepaid-Vertrag am Laufen halten: Mit einem Prepaid-Vertrag lädst du das Guthaben manuell auf oder lässt es automatisch einziehen und kannst dich ggf. auch monatlich für ein Paket mit bestimmten Leistungen entscheiden. Eine Handynummer verfällt nach einer bestimmten Zeit ohne Aufladung. Für mich ist die Handynummer heilig. Über sie bin ich telefonisch und über WhatsApp erreichbar.  Bei Aldi Talk verlängert sich die Kartengültigkeit beim Aufladen von 30 € um 24 Monate. Die Konditionen für deinen Anbieter findest du in den Vertragsbedingungen oder auf www.prepaid-wiki.de.
  • Handynummer verfallen lassen: Lädst du kein Guthaben auf, verfällt deine Handynummer automatisch nach einer gewissen Zeit.

Was habe ich mit meinem Handy-Vertrag gemacht?

Ich hatte immer schon einen Prepaid-Vertrag und wäre weiterhin bei meinem Anbieter geblieben. Ein paar Monate vor der Weltreise bekam ich ein neues Handy und benötigte eine kleinere SIM-Karte. Mein Anbieter blau.de verlangte dafür eine Gebühr von 20 € . Um es kostenlos zu bekommen, drohte ich mit dem Wechsel. Das hilft in der Regel, doch sie haben nicht nachgegeben. Bei der Recherche nach anderen Anbietern konnte ich bessere Leistungen für das gleiche Geld finden. Ich war also gewillt zu wechseln.

Der Anbieterwechsel war mit einer Hürde versehen. Die Registrierung meiner Handynummer verlief damals über meine Mutter, da ich noch nicht volljährig war. Für die Rufnummermitnahme zum neuen Anbieter müssen Daten, wie der Name, übereinstimmen. Ansonsten geht es schief und die Nummer kann verloren gehen. Um dieses Risiko nicht einzugehen, beantragte ich als erstes bei meinem alten Anbieter einen Identitätswechsel.

Im Anschluss waren folgende Schritte für den Wechsel von blau.de zu Aldi Talk notwendig:

  1. Beim alten Anbieter den monatlichen Prepaid-Tarif kündigen und auslaufen lassen. Anschließend auf das Schreiben mit dem Kündigungsdatum warten.
  2. Beim alten Anbieter genügend Geld für die entstehenden Kosten für die Rufnummermitnahme aufladen. Bei mir waren es 25 €.
  3. Sich beim neuen Anbieter mit dem Kündigunsschreiben registrieren und die Rufnummermitnahme beantragen. Für die Registrierung bei Aldi Talk kaufte ich in der Filiale das Starter-Set. Ein Teil davon war die SIM-Karte.
  4. Vom neuen Anbieter die neue SIM-Karte erhalten bzw. auf die Änderung der Nummer der SIM-Karte warten. Bei Aldi Talk wird die Nummer der SIM-Karte vom Starter-Set auf deine mitgenommene Nummer geändert.

Bei Aldi Talk lud ich danach 30 € Guthaben auf. Somit bleibt meine Nummer für die nächsten 24 Monate gültig. Spätestens bis dahin ist das Guthaben aufgebraucht oder ich lade wieder 30 € auf.

Fazit

Es kostete mich viel Zeit und Energie. Dafür minimierte und digitalisierte ich mein Hab und Gut. Nach der Weltreise kann ich in ein „neues“, aufgeräumtes und glücklicheres Leben starten – einfach einmal den Reset-Knopf drücken.

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